Donnerstag, 29. August 2013

Les Deux Gourmandes

Kurz musste ich überlegen, ob ich den Post nicht auch "Mastering the Art of French Eating" nenne. Im Land wo Julia Child kochen lernte wird niemand Hunger leiden....das war uns ja schon vorab klar. Nur zu Erinnerung, Julia Child war diese Dame hier:


       Miss Butter                                                     Miss Broiler                                             Miss Meat



Die Mission Nouvelle Cuisine

Ich will euch nicht mit jeder Schandtat konfrontieren, daher die Greatest Hits :)

Gutbürgerlich

Vielleicht fange ich bei uns einfach chronologisch an und gestehe, dass wir uns am ersten Abend in Paris neben Rot- und Weißwein schön die gute französische Hausfrauenkost "reingedrückt" haben. Die bestand aus einem Kartoffel/Schinken/Käseauflauf und einer Confit de Canard. Letzteres ist ein Entenschenkel, der zwei Tage lang in fettem Öl gekocht wurde und ist so zart, dass das Fleisch beim bloßen Ansehen schon von der Keule fällt.





Der Eiffelturm - Restaurant 58

Wir speisten beide die Riesenkrabben als Vorspeise und das Hähnchen mit Kartoffelbrei. Kleiner Koch- und Feinschmeckertipp am Rande: Kartoffelbrei mit Kräuter- statt einfacher Butter ist einfach nur traumhaft! Da hätte es gerne Nachschlag geben dürfen. Bei der Nachspeise fühle ich mich ja immer noch schuldig, denn meine war eindeutig die besser Wahl. Zwar dachte Nina, dass sie mit einer Auswahl an diversen Schokoladenvariationen alle ihre Bedürfnisse abdeckt, doch meine Profiterole war der eigentliche Star. Im Grund eist Profiterole ein länglicher Windbeutel, der mit Eis geüllt und mit Schokolade überzogen ist. Da aber diese Kombi noch nicht dick genug macht, wird sie (auf Wunsch) zusätzlich mit einer warmen Schokosauce übergossen. So überspringt sie sozusagen den Magen und geht direkt vom

Mund auf die Hüfte.

 

   Ansonsten gab es nur noch einen unverschämt kleinen Wein, der aber
    zumindest nicht zu durmelig machte, um nicht noch die benachbarte Bar
    an der Seine anzusteuern.







Meeresfrüchte

Ok, vielleicht sollten sanfte Gemüter bei dem zweiten Bild nicht Hinschauen, aber die Meeresfrüchteplatte mit Austern, Muscheln, Meeresschnecken, grauen Krabben, Gammas, Langusten, Hummer und Krebs konnte sich doch niemand bei klarem Verstand entgehen lassen. Zwar dachte ich zunächst wir müssten mit dem Besteck eine Operation durchführen, doch man entwickelt kreative Techniken, um zum Ziel zu kommen. Hat man erst einmal alle Scheren und Panzer entfernt bleibt gar nicht mehr so viel von dem ganzen Kram übrig. Eigentlich schwitzt man die ganzen Nährstoffe schon wieder raus *rülps*.















Genuss unter freiem Himmel

Der Kultur der Franzosen muss man sich anpassen und so veranstalteten wir auf einer Anhöhe mit Blick auf den Atlantik ein kleines Picknick (Käse, Krabben, Oliven, Würstchen, Tomaten, Tarte, Frischkäsewürfel und Crème Brûlée) mit dem anschließenden Verzehr von Cidre Bayeux Doux, der in den letzten Öffnungsminuten des Carrefour geschnappt wurde und sich später als echter Geheimtipp und Geschmackswunder entpuppte.




Süßspeisen

Ab und an darf es noch etwas mehr sein und die frittierten Crêpestangen mit dem Namen Chichis kannte ich bis dahin auch noch nicht. Die bunten Kugeln sind übrigens Profiteroles in klein. Ach und natürlich gibt es auch hier den Beweis, dass England im Bereich der Süßspeisen dem Kontinent in keiner Weise nachsteht: Maulwurfskuchen mit Sahne-Banane Füllung und Queen Victoria Sponge Cake gefüllt mit clutted cream und Marmelade.



Samstag, 24. August 2013

Au revoir!

Nun sind wir also schon eine knappe Woche wieder zurück und natürlich wollte ich euch die letzten Eindrücke von der Normandie, Bretagne und natürlich von Jersey nicht vorenthalten. Es war ein schöner, entspannter und sehr kulinarischer Urlaub mit viel Wein, Cidre, Bier und sogar Champagner (ein kulinarischer Post wird noch folgen :)). Der Norden Frankreichs hat mich landschaftlich doch sehr überrascht und ganz besonders die Normandie mit ihren wunderschönen Sandstränden, an denen jedoch auch soviel Schreckliches passierte. Heute mag man sich das bei den hellen und langen Strandabschnitten gar nicht mehr vorstellen, dass es einmal blutrot getränkt war. Sehr zu empfehlen sind - bei all der Fülle an Gedenkstätten und Museen - an dieser Stelle das 360° Kino zur D-Day Landung und der amerikanische Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer, wo ca. 9500 amerikanische Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Auf Jersey konnte ich mich dann auch endlich wieder ausdrücken und wurde verstanden, so dass Nina nicht mehr vermitteln musste was ich nun wollte (an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank). Auch dort blieb uns das Wetter treu und wir mussten lediglich am letzten Tag für eine halbe Stunde unsere Regenjacken auspacken. Wir freuten uns sogar darüber, denn ansonsten hätten wir sie für die knapp 3 Wochen umsonst mitgenommen. Ein Highlight war sicherlich unsere Jetski Tour, die uns in den Westen der Insel führte vorbei an Buchten, Klippen und natürlich dem offenen Meer. Ein Blick auf den Tacho verriet, dass der Jetski auf gerader Strecke 44 Knoten bringt, was umgerechnet 80 km/h sind. Ganz schön fix also unterwegs gewesen. Leider existieren keine Bilder von uns in diesen schicken Neoprenanzügen, aber ihr werdet es sicherlich verschmerzen.



Der Wächter von Paris auf der Dämonengallerie von Notre Dame



Der amerikanische Soldatenfriedhof am Omaha Beach

Omaha Beach

Überreste des künstlichen Hafens (Mulberry)



Vor dem Mont Saint Michel in der Bretagne

Hafen von St. Malo - Ab geht's nach Jersey

Hafen von Jersey / St. Aubin. Unser Hotel ist übrigens die kleine weiße Burg oben rechts im Bild :D

Jersey erkunden


Sonntag, 4. August 2013

Bonjour!!!

Wir sind angekommen im Land der Baskenmützen: Frankreich! Unsere Reise führte uns zunächst in die Hauptstadt Paris in der das große Schwitzen und später dann auch das große Fressen startete. Bis zu 35* gab es zu vermelden als wir morgens einen Stadtbummel und am Nachmittag den Friedhof Père Lachaise aufsuchten, der mit seinem Kopfsteinpflaster und Bäumen aber auch nicht die erhoffte Abkühlung brachte. Ebenso wenig spendete die Kathedrale Notre Dame etwas Schatten. So fanden wir uns damit ab, dass wir klatschnass im Hotel ankamen und uns für unser Dreigänge Menü fertig machten. Mit der Metro ging es Richtung Haltestelle Trocadero und es wurde versucht, sich so wenig wie möglich zu bewegen. Obwohl wir uns beide in Röcke geschmissen hatten, war dies fast ein Ding der Unmöglichkeit. Im ersten Stock angekommen erwartete uns dann eine große Überraschung: wir wurden an der Fensterfront platziert und genossen den ganzen Abend lang den freien Blick auf den Trocadero. Später genehmigten wir uns in der späten Abendsonne noch einen Mini-Wein in der Außenfront des Eiffelturms und später ließen wir den Abend auf einer Schiffsbar am Fuße des Turms ausklingen und beobachteten das Lichterspiel. Ein mehr als gelungener Besuch in Paris.
Die letzten zwei Tage war es deutlich ruhiger und landschaftlich wunderschön. Etrétat ist ein Küstenort an der Klippenküste der Normandie, der durch seine weißen Felsformationen bekannt ist. Dort unternahmen wir eine kleine Wanderung über die Klippen und genossen neben einem Strandtag auch heimische Meeresfrüchte. Heute sind wir dann an den Landungsstränden des D-Day angekommen, wo wir die nächsten fünf Tage verbringen werden, um alles ausgiebigst auszukundschaften. Heute haben wir mit einheimischen Spezialitäten schon ein kleines Picknick auf einer Anhöhe mit Blick auf das Meer bei Port en Bessin veranstaltet. Erste Eindrücke gibt es wie immer hier:

Speisen auf dem Eiffelturm mit Trocadero-Blick, bitte!



Etrétat





Liebesschlösser am Pont Neuf



Das Bild ist echt. Der Hintergrund ist keine Fotografenwand, es war so blau