Montag, 9. Januar 2012

Camp Alta und Eishotel

Nun stand also der Jahreswechsel und drei Tage Abgeschiedenheit in Camp Alta nahe Kiruna an. Wir hatten eine gemütliche Blockhütte für acht Personen gemietet, inklusive Holzofen und Dachgaube wo sechs von uns auch schliefen. Wir entwickelten uns also zu Selbstversorgern, genossen die Ruhe und die klirrende Kälte. Es dauerte auch nicht lange und eine neue Schneewelle ließ sich blicken. Doch mit Saune und Aufwärmhaus lässt sich auch die größte Kälte wieder aus den Knochen vertreiben, nachdem man sich mit Eisangeln und Schneemobilfahren abgelenkt hatte.



Auch unsere zweite Schlittenhundetour stand noch an, die diesmal im Doppelgespann durchgeführt wurde und erheblich kälter und stürmischer als die erste Tour werden sollte. Doch der Neuschnee und das Erlebnis sich durch die schwedische Winterlandschaft ziehen zu lassen, entschädigten für einige eisige Füße und Beine. Am Ende waren wir uns einig, dass wir im nächsten Leben als Tiefkühlobst auf die Welt kommen würden. Doch auch nach diesem Tag half den Jungs ein Sprung in die Sauna, anderen ein Aufenthalt im Aufwärmhaus und allen Teilnehmern half ein kräftiger Schluck Schluck Cola/Rum

Auch die schönste Blockhüttenromantik geht einmal zu Ende und es ging Richtung Jukkasjärvi oder besser gesagt zu dem bekannten Eishotel. Eisbars gibt es u.a. in Kopenhagen und Stockholm und in Stockholm hatte ich bereits im Sommer 2005 die Möglichkeit, die Eisbar zu besuchen. In Jukkasjärvi war alles nun viel größer und es war möglich, dort zu übernachten und ein Diplom für die überstandene Nacht zu erhalten. Es ist schon etwas besonderes, in einem dicken Schlafsack inmitten eines eisigen Zimmers bei -5° Raumtemperatur zu liegen. Empfohlen wurde, lediglich in Thermounterwäsche, Wollsocken und Mütze zu schlafen. Wir befolgten den Rat eifrig und merkten schnell, dass der arktistaugliche Schlafsack den kalten Temperaturen problemlos standhielt. 

Art Room
Absolut Ice Bar Jukkasjärvi

Art Room



Am 5.Januar ging dann auch das große Abenteuer "Schwedisch Lappland" zu Ende und wir mussten einen der zwei täglich abfliegenden Maschinen aus Kiruna nehmen. Wie schon auf dem Hinflug hatten wir in Stockholm einen Zwischenstop und flogen anschließend weiter nach Frankfurt. Dort trennten sich dann unsere Wege...vorerst! Denn ein Nachtreffen ist sicher geplant und bis dahin hat jeder genügend schöne und großartige Erinnerungen im Gepäck bei sich.
Danke für einen tollen Jahreswechsel und eine wunderschöne Urlaubsreise!



Sonntag, 8. Januar 2012

Jahreswechsel 2011-2012 in schwedisch Lappland

Am 27.12. war es endlich soweit: zusammen mit einer achtköpfigen Reisetruppe machten wir uns von Frankfurt auf nach schwedisch Lappland. Kiruna liegt nördlich des Polarkreises und nah an der Grenze zu Norwegen. Zwischen Dezember und Januar herrscht dort für ca. 20Tage Polarnacht und es wird nie vollständig hell und wenn dann lediglich für ein paar Stunden, in denen der Himmel in ein dunkles Blau getaucht ist. Nach zwei Nächten in Kiruna und einer ersten Eingewöhnung, starteten wir mit dem Zug Richtung Abisko. Neben Wandern und Skifahren ist Abisko vor allem durch seinen Nationalpark und seine großartige Bergkette berühmt. Im Winter kann man vor allem Langlauf, Hundeschlittenfahrten und Polarlichter bestaunen. Wir verbrachten zwei Nächte in einem alten umgebauten schwedischen Gästehaus wo lediglich die Dusche und der WC Erinnerungen an "gute, alte" DDR Zeiten weckten :). Doch echte Abenteurer lassen sich auch von solchen Umständen nicht abschrecken und mit genügend Rum, guter Laune und Uno Karten lässt sich einiges überstehen. Immerhin waren die Alkoholvorräte in Frankfurt hinreichend aufgefüllt worden, so dass wir uns keine Gedanken machen mussten, plötzlich auf dem Trockenen zu sitzen. Der 30.12.2011 wird glaube ich allen Reiseteilnehmern in Erinnerung bleiben. Nachdem Benne und ich auf eine erneute Zigarette in der klirrenden Kälte standen, blickten wir in einen sternklaren Himmel. Gute Chancen also, Polarlichter zu entdecken. Die Andern wurden umgehend aus dem Uno-Koma geweckt und dick eingepackt machten wir uns gegen 23Uhr auf den Weg Richtung See, denn nur abseits von Lichtquellen und überfüllten Orten lassen sich Polarlichter sichten. Aber um große Lichtkulissen und Menschenansammlungen mussten wir uns in Abisko keine Gedanken machen. Ergebnisse dieser Nacht könnt ihr hier sehen

Dieses vorgezogene Silvesterfeuerwerk war sicherlich eines der Highlights dieser Reise. Dieser 30.12. war aber auch ein energiegeladener Tag, denn am frühen Morgen ging es auf zur ersten Hundeschlittentour dieser Reise. Gezogen von vier Huskies durchquerten wir die schwedische Natur, vorbei an Seen, Wäldern und trickreichen Eislöchern. Die Hunde durften wir sogar selber einspannen und für die Fahrt fertig machen. Ein strahlendes Lächeln auf jedem Gesicht war damit garantiert.

Caro, Ben, Benne, Lilu, Judith, Oskar (hinten), Nini und Michi (vorne)

Der nächste Tag war insofern spannend, da es wieder zurück Richtung Kiruna ging und Silvester vor der Tür stand. An sich kein Problem wäre da nicht der Großeinkauf gewesen, denn Camp Alta liegt ca 15km abseits von Kiruna...und zwar dort wo sich Fuchs und Hase sprichwörtlich gute Nacht sagen. Einkaufsmöglichkeiten für Verpflegung standen also nicht zur Verfügung. Unser Zug von Abisko fuhr aber erst um nach 12Uhr zurück, so dass der Einkauf nicht nur vorab gut organisiert werden musste, sondern wir auch auf heißen Kohlen saßen, ob wir es überhaupt noch schaffen würden, einen offenen ICA oder Konsum (COOP) zu finden. Es gelang uns....20Minuten vor Ladenschluss verließen wir den ICA mit 20 Tüten und zwei Sixpacks Carlsberg/Heineken.
Wie es in Camp Alta weiter ging....Fortsetzung folgt!